…das Scheißwetter hier kann mir gestohlen bleiben!

Mein Körper rebelliert noch ein bisschen, kein Wunder, kam ich doch von über 30 Grad zu gerade mal 2 Grad zurück. Dann noch bisschen drückende Luft und die Verspannungsnachwehen vom Flug…da kommt echt keine gute Laune auf. Ein Grund mehr, um ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen. Da müsst Ihr jetzt durch.

Tag 3:

Auch an Tag 3 musste ich meinem Bergziegenruf gerecht werden und hatte mir zu diesem Zweck den Aussichtspunkt Kalim View Point (ich wiederhole: von oben sieht man am besten) rausgesucht. Nur 4 Km mit ’nur‘ 300 Höhenmetern. Die Route fing super entspannt an und führte mich, wie überall, durch reichlich Verkehr und Gewimmel, vorbei an Schreinen und traumhaften Ausblicken.

Irgendwann durfte ich aber die Hauptstraße verlassen und bin Richtung Dschungel abgebogen. Natürlich hatte ich gehofft dass der Weg schattig würde, aber Pustekuchen. Sonne und Steigung satt. Die Flucht vor dem nächsten Tsunami setzt jedenfalls Kondition voraus.

Je weiter ich ging, desto steiler und stiller wurde es. Bis ich zur vermeintlich letzten Behausung auf dem Weg kam. Hier war ein Schild angebracht, dass Regeln für das Betreten des Dschungels festhielt. Nr. 1 Don’t go without your buddy. Tja…was, wenn man keinen Buddy dabei hat. Ich habe hin und her überlegt, bin aber natürlich weitergegangen.

Eine semi-gute Idee. Zum einen bin ich ernsthaft an meine Grenzen gekommen, so dass ich ganz kurz befürchtet habe, einen Herzinfarkt zu bekommen, zum anderen hat jedes Rascheln meine Ängste genährt. Aber natürlich konnte ich nicht aufgeben. Das liegt nicht in meiner Natur.

Kommt nicht raus, wie steil es war, aber doch, dass genau Zero Schatten auf den Weg fiel.

Also weiter hoch. Knapp 100 Meter vor dem eigentlichen Ziel war plötzlich eine Behausung. Und die war belebt. Ich hätte mir vor Angst ins Höschen gemacht, wäre noch irgendwelche Flüssigkeit in mir gewesen und habe sofort umgedreht. Vollkommen am überreagieren bin ich den Weg runter fast zurückgejoggt. Als ein fetter SuV mich einholte, wünschte ich mir nur noch, ich hätte wenigstens Pfefferspray dabei, aber natürlich ist er einfach vorbei gefahren und hat die Legende über die verrückte Weiße genährt, die in der Mittagshitze durch die Gegend rennt…

Kaum wieder in der Zivilisation angekommen, bin ich am nächsten verfügbaren Strandabschnitt ins Meer getaucht. Und hier hatte ich gleich meinen Lieblingsort gefunden. Ich konnte von dieser Traumbucht bis zu mir am Strand entlang laufen (und dabei trocknen), um meinen Tag erneut mit einer Massage, diesmal gleich auf der Strandpromenade, ausklingen zu lassen.

Tag 4:

An Tag 4 hatte ich eigentlich einen Sonnenaufgangstrip zur James-Bond Insel geplant. Der sollte um 5 Uhr Morgens beginnen. Und ich konnte mich einfach nicht überwinden aufzustehen. Der Jetlag fordert dann schon Tribut. Und außerdem schlafe ich im Urlaub bis Minimum 10 Uhr. Nachdem ich also den Wecker an die Wand geklatscht und ausgeschlafen Kaffee getrunken habe, wollte ich mir als Alternative Phuket Old Town ansehen. Und ich bin nicht hingelaufen, denn nach diesen 3 Wandertagen hatte ich Horror-Muskelkater, sondern bin Taxi gefahren. Da ich gelesen hatte, dass man quasi zum Handeln verpflichtet ist, hab ich kurzfristig einmal mehr meine Komfortzone verlassen und tatsächlich 100 Baht weniger angeboten. War kein Problem und so oder so günstig.

Die Altstadt ist gemessen an Phukets sonstigen Behausungen echt hübsch. Bunt, eng, lebhaft und charmant. Wenn man auf der Insel andere pittoreske Ortschaften sucht, wie man sie im südlichen Europa findet, wird man zwangsläufig enttäuscht. Traumstrände gibt es ohne Ende, aber hübsche Häuser keine. Lediglich alle Schreine und Tempelanlagen sind traumhaft gepflegt.

Ich hatte auch hier, wie fast täglich, einen wunderbar frisch gemachten Mango-Smoothie und wurde schlussendlich Mitbringsel fündig, denn es gab wirklich schöne Shops und nicht den billig Tourikram, den man in meiner Urlaubsortschaft so erwerben kann.

Ein bisschen weitergelaufen bin ich dann aber doch, weil ich mir auch die lokale Mall ansehen wollte. Wie immer schweißgebadet kam ich in meinem üblichen Schmuddeloutfit an und fühlte mich schlagartig ein klein wenig underdressed. Wer hätte auch bitte hiermit gerechnet?

Gekauft hab ich allerdings nichts. Im Urlaub bin ich doch am liebsten sehr basic unterwegs.

Und ich sage es (gelogen) nur ungern, aber es kommt noch einiges mehr 🙂 Aber nicht Heute. Liebe Grüße aus dem verregneten Düsseldorf.